Reinigung und Pflege

1. Slotcars

a) Motor einfahren

Vor Inbetriebnahme eines neuen Slotcars empfehle ich, den Motor mit niedriger bis mittlerer Geschwindigkeit für ca. 15-20 Minuten einzufahren, damit sich die Kohlen des Motors anpassen. Am Besten erfolgt diese Einfahrphase, wenn das Slotcar aufgebockt wird und im Ghostcar-Modus programmiert wird. Bitte beachtet, dass es zu diesem Thema zahlreiche unterschiedliche Meinungen gibt und dies nur meine persönliche Vorgehensweise darstellt!

b) Schleifer

Vor Inbetriebnahme eines Slotcars sollten die Schleifer (Stromkontakte) richtig eingestellt werden. Dies erfolgt bei Carrera-Slotcars ganz einfach dadurch, indem die Schleiferbürsten am Ende entweder mit den Fingernägeln oder mit einer kleinen Drahtbürste etwas aufgefächert werden und sodann die Enden nach unten (Richtung Fahrbahn) gebogen werden. Damit wird eine optimale Stromaufnahme gewährleistet und verhindert ein Ruckeln der Slotcars.

Das Bild links zeigt die Schleifer bei einem neuen Slotcar, während das rechte Bild aufgefächerte und gebogene Schleifer zeigt.

Falls die Schleifer schon zu viel Staub aufgenommen haben, können diese mit einer kleinen Drahtbürste oder mit einer Zahnbürste gereinigt werden.

c) Aufbewahrung

Slotcars zB in einer Vitrine mit Schiebetüren aufbewahren und somit vor Staub schützen. Derzeit verwende ich 6 Slotcar-Vitrinen von Vitrinenschmidt.

Die Reifen der Slotcars sollten bei längerer Standzeit nicht den Boden berühren, da die Reifen nach einiger Zeit Druckstellen (einen „Platten“) bekommen – ist mir leider öfters passiert. Ich habe mir Abhilfe geschaffen, in dem ich jede Ebene meiner Slotcar-Vitrinen jeweils mit 3 cm breiten und 1,5 cm hohen Holzleisten ausgestattet habe, die in Längsrichtung einen 3 mm breiten und 8 mm tiefen Schlitz in der Mitte der Leisten für die Aufnahme der Slotcar-Leitkiele aufweisen. Damit sind die Slotcars quasi „aufgebockt“ und die Reifen ohne Bodenkontakt völlig entlastet.

d) Karosserie

Slotcar aufschrauben

Staub in der Karosserie mit einem Pinsel entfernen

e) Achsen

Slotcar aufschrauben

Haare, Fuseln und ähnliche Verunreinigungen mit einer Pinzette von der Vorder- und Hinterachse entfernen

Ganz wenig Öl auf die Achslager der Vorder- und Hinterachse aufbringen – nicht zuviel, damit kein Öl von der Achse herunter tropft. Das Öl muss säure- und harzfrei sein. Ich verwende derzeit Parma Spezialöl für Lager (T.Q. Bushing Oil). Dieses bekommt ihr zB bei

Umpfi´s Slotbox
Slotracingstore
Overdrive Slotservice
Sicherlich hat auch der Slotcar-Shop eures Vertrauens ein entsprechendes Produkt oder ihr sucht bei Amazon

Bei allzu starker Verschmutzung der Achsen, sollten diese ausgebaut werden, um sie vollumfänglich reinigen zu können.

f) Motor/Getriebe

Slotcar aufschrauben

Haare, Fuseln und ähnliche Verunreinigungen mit einer Pinzette vom Getrieberitzel entfernen

Ganz wenig Fett gleichmäßig auf das Getrieberitzel aufbringen – nicht zuviel, sonst schleudert das Fett durch die Karosserie! Das Fett muss säure- und harzfrei sein. Ich verwende derzeit Parma Teflon-Präzisionsfett (Homeset Lube). Dieses bekommt ihr zB bei

Slotracingstore
Overdrive Slotservice
Umpfi´s Slotbox bietet alternative Produkte
Sicherlich hat auch der Slotcar-Shop eures Vertrauens ein entsprechendes Produkt oder ihr sucht bei Amazon

g) Reifen

Reifen reinigen

Ich verwende für die Reifenreinigung ein 5 cm breites Abdeckband von Tesa, das ich auf eine sehr einfach selbsterstellte Plastikvorrichtung spanne. Das Slotcar wird dann mit den Hinterreifen ein paar Mal über die klebende Seite des Klebebandes gezogen.

Alternativ könnt ihr einfach das Klebeband ein Stückchen abziehen und mit der klebenden Seite nach oben hinlegen, festhalten und mit dem Slotcar (Hinterreifen) drüber fahren.

Achtung! Mit den Vorderreifen sollte man das keinesfalls tun, denn diese benötigen im Gegensatz zu den Hinterreifen möglichst WENIG Grip!

Reifen schleifen

Wer auf eine teure Reifenschleifmaschine verzichten möchte, kann die Reifen der Slotcars auch vereinfacht mit Schleifpapier bearbeiten. Ich verwende dazu Schleifpapier mit einer Körnung von 120 für den Grobschliff und von 240 für den Feinschliff. Für das Reifenschleifen verwende ich meine alte Carrera Black Box, die auf meiner Werkbank steht. Ich klebe das Schleifpapier auf die Fahrbahn und halte dann die Hinterreifen des Slotcars (im Ghostcar-Modus) auf das Schleifpapier. Hinweise:

Die Programmierung des Ghostcar-Modus sollte ca. mit halber Geschwindigkeit erfolgen, jedenfalls den Motor nicht zu hoch drehen lassen!

Das Slotcar sollte nicht zu fest auf das Schleifpapier gedrückt werden, sondern gefühlvoll, damit der Motor nicht abbrennt!

Die Reifen sollten auch an den Kanten (innen und außen) geschliffen werden. Dazu das Slotcar etwas schräg halten oder alternativ ein Stückchen Schleifpapier bei (hinten) hochgehobenem Slotcar schräg an die Kanten der Hinterreifen halten.

Die Vorderreifen sollten grundsätzlich nicht geschliffen werden, da diese im Gegensatz zu den Hinterreifen möglichst WENIG Grip aufweisen sollen! Falls diese jedoch unrund laufen (zB bei Druckstellen/“Platten“ oder Produktionsfehlern) sollten sie natürlich schon rund geschliffen werden, ihr solltet die Vorderreifen aber anschließend wieder mit Nagellack oder Sekundenkleber versiegeln, damit der Grip möglichst gering ist.

Die Felgen können ebenfalls behandelt werden. Dazu empfehle ich, die Vorder- und Hinterreifen von den Felgen zu ziehen, um einen etwaigen Grat entfernen zu können. Dies kann mit der „Schleifpapier-Methode“ wie bei den Reifen gemacht werden. Für eine optimale Kraftübertragung des Motors auf die Strecke können die Reifen mit Sekundenkleber auf die Felge geklebt werden. Wenn ihr die Teile (Kleber, Reifen, Felgen) vorher in den Kühlschrank legt, gibt euch der Sekundenkleber ein kleines Bisschen mehr Zeit bis er trocknet.

2. Strecke

a) Fahrbahn

Für eine Schnellreinigung vor einer Slotcar-Session verwende ich Swiffer Anti-Staub Tücher, die ich mit Clips am Heckspoiler eines Slotcars befestige und damit ein paar Runden auf beiden Spuren drehe. Die Carrera LeMans-Slotcars eignen sich ganz gut, da diese einen relativ robusten Heckspoiler haben. Damit das Staubtuch besser auf der Fahrbahn liegt, beschwere ich es mit einem nicht allzu schweren Gegenstand, den ich in das zusammengelegte Tuch hineinschiebe.

Von Zeit zu Zeit (zB alle paar Monate) führe ich eine gründlichere Reinigung der Fahrbahn durch. Dazu verwende ich

einen starken Handstaubsauger (Dyson) mit dem ich vor allem den Staub/Schmutz aus den Slots der Fahrbahn hole, und

den „Swiffer Staubmagnet“: Mit dem Griff, der bei dem Swiffer-Set dabei ist, fahre ich die Fahrbahn entlang und erwische damit auch etwaige feine Spinnweben, die sich leicht abseits der Strecke angesammelt haben.

Die Swiffer Anti-Staub Tücher bzw. den Swiffer Staubmagneten erhält ihr in jedem Supermarkt oder in gängigen Online-Shops (zB Amazon).

Ich rate von einer weiteren Reinigung der Fahrbahn ab (zB mit Reinigungsmittel oder sonstigen Chemikalien), damit der bereits aufgebaute Grip nicht verloren geht.

b) Stromleiter der Schienen

Um etwaigen Schmutz (zB Reifenabrieb) von den Stromleitern zu bekommen und diese gleichzeitig zu pflegen, empfehle ich eine der folgenden Methoden:

Ein paar Tropfen Ballistol-Öl auf die Schleifer eines Slotcars geben und ein paar Runden drehen. Derzeit verwende ich Ballistol Universal-Öl vom Ballistol-Shop.

Die Stromleiter mit einem Ballistol Universal-Pflegestift (ebenfalls im Ballistol-Shop erhältlich) abfahren und bei groben Rückständen mit einem sauberen Tuch nachwischen. Achtung! Es sollte kein Öl auf die Fahrbahn neben den Stromleitern gelangen!

Sonstige Tipps & Tricks

Zusatzstromeinspeisungen

Dieser Tipp gilt zwar nicht der Reinigung & Pflege, ist aber wichtig für den Aufbau einer längeren Slotcar-Bahn: Ab einer Streckenlänge von ca. 15 m treten in der Regel Spannungsverluste auf. Um dies zu vermeiden, habe ich bei meiner Bahn recht großzügig alle ca. 2,5 m eine Zusatzeinspeisung sternförmig von der Anschlussschiene ausgehend verlegt, um die Übergangswiderstände der Schienensteckkontakte zu minimieren. Insgesamt verfügt meine Bahn über 13 Zusatzeinspeisungen (Kabel: 4 x 1,5 mm2). Ich isolierte rd. 30 cm von der Ummantelung ab und dann wiederum rd. 8 cm von den einzelnen Kabeln um diese von unten in die jeweiligen Nirosta-Stromleiter der Schienen einzuschieben. Damit die Kabeln nicht wieder rausrutschen, habe ich sie mit einer Heißklebepistole an der Schienenunterseite angeklebt.